Wohneigentum für den Mittelstand begünstigen!

IVA-Vorschläge zur Erleichterung von Eigentumsbildung

Der IVA vertritt nicht nur die Interessen der Aktionäre, sondern aller Anleger. In Zeiten, in denen sich die Konjunktur abschwächt, die Unternehmensgewinne sinken und das Risiko an den Börsen steigt ist es umso wichtiger, dass auch Private zur Risikostreuung in Immobilien investieren können. Der Interessensverband für Anleger fordert daher, Wohneigentum für den Mittelstand zu erleichtern.

DIE AKTUELLE PROBLEMATIK

Die breite Bevölkerung wohnt in Mietwohnungen. Eigentum an den eigenen vier Wänden wird zunehmend schwieriger:

  • Der Immobilien-Erwerb ist für Viele unerschwinglich, warnt die Oesterreichische Nationalbank. Die Wohnungspreise haben sich seit 2008 in Wien verdoppelt, im übrigen Österreich um 75 Prozent verteuert.
  • In Österreichs Ballungsräumen und Tourismusregionen gibt es immer mehr leerstehende Luxuswohnungen und Zweitwohnungen, jedoch zu wenig leistbaren Wohnraum.
  • Helmut Ettl, Chef der Finanzmarktaufsicht, warnt vor einer Immobilienblase wie 2007. Bei den niedrigen Zinsen würden die Banken Hypothekarkredite zu leichtfertig vergeben.
  • Auf die Land- folgt nun die Stadtflucht. Selbst für die Mittelschicht wird Wohnraum in den Ballungszentren, insbesondere in Innsbruck, Salzburg, Wien und Graz unbezahlbar. Die Folgen sind verstopfte Einfallstraßen und ein höherer CO₂-Ausstoß.
  • (Klein)Städte müssten ihre knappen Finanzmittel in gemeinnützige Wohnungen und in die Verkehrsinfrastruktur investieren.

IVA-LÖSUNGEN

  • Spürbare Reduktion der Grunderwerbssteuer von 3,5 Prozent, steuerliche Gleichstellung von Privat- und Großinvestoren, die Liegenschaftskäufe als „Share Deals“ erwerben, wobei weder Grunderwerbssteuer noch Immobilienertragssteuer anfallen. Großinvestoren investieren dabei nicht direkt in die Immobilie, sondern beteiligen sich an Objektgesellschaften, die rechtlich Eigentümer der Immobilie bleiben.
  • Reduktion der Eintragungsgebühr von Eigentum (1,1 %) und Pfandrechten (1,2 %) im Grundbuch.
  • Valorisierung der Grundsteuer, damit sich Leerstände und wenig genutzte Immobilien nicht mehr rechnen
  • Vorsorgewohnungen für den Eigenbedarf begünstigen, aber dies bei geändertem praktikableren Wohnungseigentumsgesetzes. Auch dies würde Leerstände und die Nichtnutzung verteuern.
  • Befreiung von der Kapitalertragssteuer für Bau- bzw. Vorsorgesparen mit wesentlich höheren Freibeträgen (statt derzeit jährlich 1.200 Euro mindestens 3.000 bis 5.000 Euro), dafür Entfall der derzeitigen Miniprämie von maximal 18 Euro jährlich.

Die meisten Österreicher wohnen nicht nur in Mietwohnungen. Sie besitzt auch kaum Anteile (Aktien) an heimischen Unternehmen. Stattdessen legen sie fünf bis zehn Prozent ihres Arbeitseinkommens auf minimal verzinste Sparbücher, was zu einem jährlichen Realverlust von rund fünf Milliarden Euro führt.

Hier hat der IVA weitere Vorschläge, wie man aus österreichischen Sparern Investoren macht, die ihr Vermögen vermehren oder zumindest bewahren können:

VOM SPARER ZUM INVESTOR

  • Breit angelegte Bildungsprogramme betreffend „financial education“ für alle Bevölkerungsschichten, die veranlagen bzw. vorsorgen, mit dem Ziel, die Zahl der mündigen Anleger zu erhöhen, Vorurteile abzubauen, das Einschätzen von Chancen und Risiken zu verbessern, Risiken durch Streuung zu reduzieren.
  • Statt unterschiedlicher Kapitalertragssteuersätze für Spareinlagen und Wertpapiere nur ein einheitlicher Satz,
  • Auslaufen bzw. Reform der steuerbegünstigten Zukunftsvorsorge. Variante ohne kostenintensiver Kapitalgarantie. Forcieren eines hohen, inländischen Aktienanteils.
  • Vermögenszuwachssteuer für Wertpapierveranlagung: Begrenzung auf fünf Jahre
  • Stärkung des Eigenkapitals durch Wiedereinführung eines Investitionsfreibeitrags/ einer Investitionsrücklage ist wichtiger als Senkung der Körperschaftssteuer
  • Erhöhung der betrieblichen Mitarbeitervorsorge von 1,53% auf 2,00% bis 3,00%. Auszahlung als Zusatzpension nach Pensionsantritt, Zusammenlegung der Mitarbeitervorsorgekassen mit den Pensionskassen, dadurch Reduktion der Verwaltungskosten
  • Gewinnfreibetrag auch für Investitionen in Beteiligungen an börsennotierten Infrastrukturunternehmen mit einer öffentlichen Körperschaft als Kernaktionär (mindestens 25%) – trifft derzeit auf Post, OMV, Telekom, Verbund, EVN, Burgenland Holding und Flughafen Wien zu.
  • Aufwertung des Instruments „Vorzugsaktie“ durch Stimmrecht (nur) bei Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, Wahl des Abschlussprüfers, sowie Kapitalmaßnahmen.
  • Ausgabe von Vorzugsaktien der ÖBAG (Österreichische Beteiligungs AG): Vorzugsdividende von circa 2%, dadurch mehr Bezug der heimischen Anleger zu den Unternehmen Telekom, Verbund, Post, OMV, BIG (Bundesimmobilien Gesellschaft)
Wilhelm Rasinger

Dr. Wilhelm Rasinger

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