Voestalpine Hauptversammlung 3.7.2019 in Linz
Das Rekordjahr 2017/18 konnte nicht wiederholt werden. Der Abschied des verdienten Langzeit-CEO Wolfgang Eder wurde durch die Diskussion um seine Wahl in den Aufsichtsrat getrübt. Aus der Sicht der heimischen Privatanleger sind neben der guten Entwicklung des Konzerns unter seiner Ägide vor allem die Abwehr der Übernahme durch den Magna-Konzern (Minerva-Projekt) und die Übernahme des Böhler-Uddeholmns-Konzern nach dem Ausstieg einer vermeintlich langfristig orientierten Kernaktionärsgruppe als Meilensteine hervorzuheben. Das Gesellschafterausschlussverfahren für die BU-Aktionäre verlief zügig und fair. Wolfgang Eder bringt Erfahrung, Kompetenz und internationale Kontakte mit, um oberster Repräsentant der österreichischen Industrie zu sein.
Überprüfungsverfahren Schlumberger
Nach der ersten Verhandlung wurde den Argumenten der Antragsteller weitgehend Rechnung getragen und ein taugliches Angebot für finalisierende Vergleichsgespräche vorgelegt: die Vorzugsaktionäre sollen um 6 EUR auf 24,50 EUR nachgebessert werden. Für die aus der Sicht des IVA mit 26 EUR eher hoch bewerteten Stammaktien ist keine Erhöhung vorgesehen.
Überprüfungsverfahren Bank Austria
In der Hauptversammlung am 3.5.2007- d.h. vor über 12 Jahren (!) – wurde der Gesellschafterausschluss beschlossen. Die bisherigen Verfahrensergebnisse sind für die Anleger nicht ermutigend. Das Gremium hat in seinem Gutachten eine Nachbesserung von 1,77 EUR (ohne Zinsen) für gerechtfertigt gehalten. Vor einigen Tagen wurde ein Angebot zum Ankauf von Bank Austria Nachbesserungsrechte zu 4,00 EUR veröffentlicht, das einige bereits frustrierte und ermüdete Aktionäre verwirrte. Daher wird der IVA Bemühungen starten, um einen Teilvergleich zu erreichen. Eine Einigung mit dem aggressiven Aktionär Polygon ist unrealistisch. Hauptstoßrichtung ist das „Erga Omnes“-Prinzip, d.h. die Gleichbehandlung aller ausgeschlossenen Aktionäre, da einige Aktionärsgruppen doch deutlich mehr „erkämpft“ haben.
WFI und better finance-Tagung in Beirut vom 27.6. – 30.6.
Die internationalen Dachorganisationen WFI – Word Federation of Investors – und better finance/Brüssel behandelten auf ihrer Jahrestagung schwerpunktmäßig die Themen “einheitliche Standards für Sammelklagen” und “Erfahrungsberichte mit MiFiD II”. Da auch in Österreich eine beachtliche Unzufriedenheit der privaten Anleger mit diesem Regelwerk zum Schutz der Anleger – u.a. administrativer Mehraufwand, Ausdünnung des Angebots und der Informationen, “Entmündigung der Anleger” – feststellbar ist, wird der IVA gemeinsam mit anderen betroffenen Institutionen Vorschläge zur Verbesserung lancieren.