IVA Blitzumfrage 2021
Der IVA hat im Februar 2021 erstmals eine Blitzumfrage via Newsletter durchgeführt. Mehrfachantworten waren möglich.
Die Auswertung ergab ein auffällig positives Votum für die Beibehaltung der Präsenz-HV. Sollte zu einer Erweiterung des HV-Formats kommen, wird die Hybrid-HV favorisiert, unter der absoluten Wahrung der Aktionärsrechte wie Rede-, Frage- und Stimmrecht.
Im Zusammenhang mit dem Commerzialbank-Skandal gab es ein starkes Votum für alle vorgeschlagenen Maßnahmen. Wobei die Anpassung der Haftung an die Prüfbilanzsumme und die externe Rotation der Wirtschaftsprüfer mit über 62% hervorstachen. Um einen solchen Skandal zukünftig zu verhindern, glaubt die deutliche Mehrheit mit über 58% an eine bessere Verzahnung von FMA, OeNB und OePR mit der zuständigen Staatsanwaltschaft.
Auch im Falle Wirecard wurden alle Antwortmöglichkeiten stark bewertet. Über 72% votierten für ein unmittelbares Rederecht des Wirtschaftsprüfers auf der Hauptversammlung. Über 50% stimmten für das so genannte Joint-Audit und den verbesserten Schutz von Whistleblowern und Journalisten.
Eine detaillierte Auswertung finden Sie unten.
Welches Format der Hauptversammlung bevorzugen Sie? | |
a. Präsenz-Hauptversammlung | 70,97% |
b. Virtuelle Hauptversammlung nach der gesellschaftsrechtlichen COVID-19-Verordnung | 29,03% |
Es gibt Bestrebungen, Elemente der virtuellen Hauptversammlung längerfristig zu ermöglichen. Welche Maßnahmen halten Sie für vorteilhaft? | |
a. Kein Element der virtuellen Hauptversammlung sollte beibehalten werden, Rückkehr zur Präsenz-HV | 16,94% |
b. Präsenz-HV unter Beibehaltung der Übertragung der HV im Internet mit Stimmrechtsausübung via Stimmrechtsvertreter | 16,13% |
c. Präsenz-HV unter Beibehaltung der Übertragung der HV im Internet mit eigener Stimmrechtsausübung online (hybride Hauptversammlung) | 32,26% |
d. Antwort b oder c, jedoch nur unter absoluter Wahrung der Aktionärsrechte wie Rede-, Frage- und Stimmrecht | 47,58% |
Commerzialbank - Aufsichtsrat und Wirtschaftsprüfer stehen hier in der Kritik. Welche Maßnahmen halten Sie für zielführend? | |
a. Persönlichen Haftungsdurchgriff auf den Aufsichtsrat erleichtern | 43,55% |
b. Haftungssumme des Wirtschaftsprüfers an der Bilanzsumme des geprüften Unternehmens orientieren | 62,10% |
c. Stärkung der Kooperation zwischen Compliance-Abteilung, Wirtschaftsprüfer und Aufsichtsrat | 40,32% |
d. Externe Rotation des Wirtschaftsprüfers nach 10 Jahren | 63,71% |
Commerzialbank - OeNB und FMA waren ebenso mit der Causa beschäftigt. Welche Maßnahmen halten Sie für sinnvoll? | |
a. OeNB, FMA und Österreichische Prüfstelle für Rechnungslegung mit der zuständigen Staatanwaltschaft verzahnen, um stärkere Ermittlungen durchführen zu können | 58,06% |
b. OeNB und FMA mit der zuständigen Staatsanwaltschaft verzahnen, um wirksamere Ermittlungen durchführen zu können | 35,48% |
c. Staatshaftung für Prüffehler grundsätzlich ausweiten | 44,35% |
d. Amtshaftungsklage gegen die Republik | 36,29% |
Der Fall Wirecard führt zu einer Reihe von möglichen Forderungen. Welcher können Sie zustimmen? | |
a. Whistleblower und Journalisten sollten in derartigen Situationen besser gegen Kampagnen geschützt werden | 54,84% |
b. Short Selling sollte grundsätzlich verboten werden | 22,58% |
c. Großkonzerne sollten nur im so genannten Joint-Audit durch mindestens zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften geprüft werden, um gegenseitige Kontrolle zu gewährleisten | 51,61% |
d. Einführung des unmittelbaren Rederechts des Wirtschaftsprüfers in der Hauptversammlung, um die Transparenz zu steigern und den Aktionären zu ermöglichen, den Wirtschaftsprüfer direkt zu fragen (bspw. in den Niederlanden) | 72,58% |