VARTA AG: Restrukturierungsplan liegt vor
Der deutsche Batteriehersteller VARTA AG, welcher im Rahmen des deutschen Restrukturierungsgesetzes (StaRUG) die Herabsetzung des Aktienkapitals auf null und eine Kapitalerhöhung ohne die Beteiligung des Streubesitzes durchführt, hat nach langem Zuwarten nun einen Restrukturierungsplan vorgelegt. Die Zusendung über die Website erfolgt an Aktionäre. Eine Gläubigerversammlung findet ebenfalls dieser Tage statt. Für viele Aktionäre unverständlich, werden sie vom Bezugsrecht ausgeschlossen. Das deutsche StaRUG steht dabei ebenso in der Kritik. Die deutsche SdK-Schutzgemeinschaft für Kapitalanleger hat eine verfassungsrechtliche Prüfung begonnen.
Heimischen Aktionären kann durch die Kooperation des IVA mit der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) rechtlich und organisatorisch Hilfestellung zukommen: Die DSW hat dazu weiterhin eine Email-Adresse eingerichtet: varta@dsw-info.de.
Update Bank Austria Überprüfungsverfahren
Das Gremium hat das Verfahren vorangetrieben. Den Parteien steht es frei sich zum Ergänzungsgutachten (zuletzt Stellungnahme MMag. Bartl zu Gutachten Dr. Imo) bis zum 10.2.2025 zu äußern. Ziel ist es zu einer Entscheidung über die Barabfindung im Frühling 2025 zu kommen. Weiters strebt das Gremium eine Zusammenstellung der bisherigen Kosten an. Diverse Unterlagen befinden sich in Zustellung zu den Parteien.
Immofinanz: Petrikovics und Thornton erhalten einen Freispruch
17 Jahre nach den Geschehnissen um Aktienstützungskäufe bei Immofinanz, -east sind die ehemaligen Vorstände CEO Karl Petrikovics und CFO Christian Thornton vom Vorwurf der schweren Untreue freigesprochen worden. Das Urteil ist rechtskräftig. Die Verteidigung konnte das Gericht überzeugen, dass die Transaktionen „nachvollziehbar“ zugunsten des Angeklagten Petrikovics interpretiert werden können und „dieser davon ausgehen konnte, dass die Aktienkurse steigen“. Wie Beobachter beschrieben, konnten sich die meisten Zeugen im Verfahren nur noch vage erinnern. Das Gericht bemerkte, dass dieser Umstand das Verfahren verkompliziert habe. Selbst Petrikovics Anwalt bezeichnet das Verfahren als „Extrembeispiel, was im Wirtschaftsstrafrecht aktuell falsch läuft“. Allein die Hauptverhandlung hat knapp ein Jahr gedauert. Die meisten Fälle mit Anlegerschäden wurden übrigens in Zusammenhang mit AWD vor knapp zehn Jahren behandelt. Die Causa ist weitgehend beendet.
Restrukturierung bei Pierer Mobility
Die oberösterreichische Pierer Mobility, zu deren Hauptbeteiligung der Motorradhersteller KTM AG gehört, hat einen Restrukturierungsbedarf per Adhoc verkündet. Konkret geht es um einen dreistelligen Millionenbetrag um die Liquidität des nächsten Jahres zu sichern. Hersteller KTM AG weist hohe Lagerbestände auf, ein Sinnbild der Industriekrise. Die KTM AG hat einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung für den 29.11.2024 angekündigt. Konzernchef Stefan Pierer kündigte an, um sein Lebenswerk kämpfen zu wollen. Pierer hatte kürzlich mit RedBull-Miteigner Mark Mateschitz in den Linzer Feuerwehrfahrzeugspezialisten Rosenbauer AG investiert. Gerüchte, dass Mateschitz auch an KTM interessiert sei, wurden vom Unternehmen dementiert.
In eigener Sache: IVA Praktikum 2025
Studentische Praktikanten von Mai bis Juni 2025 gesucht! Für die nächste Hauptversammlungssaison 2025 bietet der IVA im Zuge der Initiative YSA Young Shareholders Austria zwei Praktikumsstellen für jeweils Mai und Juni an.
Wir bieten Studenten die Möglichkeit, sich erste praktische Eindrücke von der Börsenhandelswelt, Hauptversammlungen und Aktionärsangelegenheiten zu verschaffen.
Bewerbungen an: anlegerschutz@iva.or.at, z.Hd. Anna Zinner
“Börsen-Kurier”-Abos zum Schnuppern
Der Börsen-Kurier, gegründet 1922, ist Österreichs einzige Zeitung für Finanzen und Wirtschaft. Er versteht sich als Medienpartner des österreichischen Kapitalmarktes und unterhält Kooperationen mit der Wiener Börse, dem Aktienforum, dem InvestmentClub Austria und nicht zuletzt seit Beginn an mit dem IVA.
Als wöchentlich erscheinendes Special-Interest-Medium wendet sich der Börsen-Kurier genauso an aktive Privatanleger wie an institutionelle Investoren. Wenn Sie den Börsen-Kurier noch nicht kennen, können Sie vier Ausgaben völlig kostenlos und unverbindlich auf www.boersen-kurier.at bestellen. Neben viel Hintergrundberichterstattung zum österreichischen und zum internationalen Kapitalmarkt finden Sie dort auch die wöchentliche Kolumne des IVA.
Goodie für IVA-Mitglieder: Quellensteuerrückerstattung mit Divizend
Für viele Anleger ist die Rückforderung zu viel gezahlter Quellensteuer auf ausländische Dividenden seit Jahren eine Herausforderung. Unterschiedliche länderspezifische Anforderungen, Formulare und Fristen machen den Prozess kompliziert und oft undurchsichtig. Das Münchner FinTech Divizend hat es sich nun zur Aufgabe gemacht erstmals eine digitale Lösung anzubieten. Der Prozess ist dabei einfach: Nach dem Import des Wertpapierdepots über eine sichere Open-Bank-Schnittstelle (zB bei ERSTE Bank, Raiffeisen oder Flatex, DADAT usw.) oder per manueller Eingabe erhält man eine klare Übersicht aller erhaltenen Dividendenzahlungen und möglichen Rückerstattungen, jeweils gruppiert in entsprechende Länder. Nach dem Import wird man Schritt für Schritt durch den gesamten Antrag geführt, inklusive dem Hochladen von ggf. weiteren Dokumenten und der Bereitstellung versandfertiger Formulare. Wo es die ausländischen Steuerbehörden erlauben, können Anträge auch direkt digital übermittelt werden.
IVA-Mitglieder profitieren besonders von dieser Lösung. Divizend spart nicht nur Zeit und Aufwand, sondern maximiert auch die Netto-Rendite auf ausländische Dividenden. Goodie für IVA-Mitglieder: Mitglieder erhalten einen besonderen Rabatt und zahlen nur 15% anstelle der sonst üblichen 17,50% auf den Rückerstattungsantrag.
Bei weiteren Fragen steht Divizend außerdem jederzeit unter support@divizend.com zur Verfügung. Hier geht’s zur Registrierung.
Florian Beckermann
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